Die vietnamesische Währung Dong
Die vietnamesische Währung heißt Dong (abgekürzt VND, Währungscode nach ISO 4217) und ist das offizielle Zahlungsmittel der Sozialistischen Republik Vietnam. Das Wort Dong bedeutet wörtlich „Kupfer" oder „Bronze" und verweist auf die früher verwendeten Metallmünzen. Ein Dong wird in 100 Xu unterteilt, doch diese Untereinheit spielt im heutigen Zahlungsverkehr keine Rolle mehr, da der Dong stark abgewertet ist und die Preise meist in ganzen Tausenderbeträgen angegeben werden.
Geschichtlicher Hintergrund
Die Geschichte des vietnamesischen Geldwesens ist eng mit der politischen Entwicklung des Landes verbunden. In der Antike und während der jahrhundertelangen chinesischen Herrschaft wurden in Vietnam hauptsächlich chinesische Bronzemünzen verwendet. Erst nach der Unabhängigkeit Vietnams im Jahr 938 begann das Land, eigene Münzen zu prägen. Während der französischen Kolonialzeit (Ende des 19. Jahrhunderts bis 1945) war der Indochinesische Piaster (Piastre de commerce) die offizielle Währung in Französisch-Indochina, zu dem auch Vietnam gehörte. Nach dem Ende der Kolonialherrschaft und der Teilung des Landes 1954 führte Nordvietnam den Nordvietnamesischen Dong und Südvietnam den Südvietnamesischen Dong ein. Nach der Wiedervereinigung des Landes im Jahr 1976 wurde eine einheitliche Wahrung geschaffen der Vietnamesische Dong, der bis heute besteht.
Gestaltung und Erscheinungsformen
Heute ist der Dong hauptsächlich in Banknoten im Umlauf. Münzen wurden zwar Anfang der 2000er Jahre wieder eingeführt, werden aber im Alltag kaum genutzt, da sie unpraktisch und für den geringen Wert zu aufwendig sind. Die derzeit gebräuchlichen Banknoten haben folgende Nennwerte: 1.000, 2.000, 5.000, 10.000, 20.000, 50.000, 100.000, 200.000 und 500.000 Dong. Ältere Scheine mit kleineren Werten sind kaum noch im Umlauf. Die modernen Geldscheine bestehen meist aus Polymermaterial, was sie langlebiger und widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit macht - ein Vorteil im tropischen Klima Vietnams. Auf allen Banknoten ist das Porträt von Ho Chi Minh, dem Staatsgründer und Nationalhelden, abgebildet. Die Rückseiten zeigen verschiedene historische, kulturelle und landschaftliche Motive, die das nationale Erbe Vietnams symbolisieren.
Wirtschaftliche Bedeutung und Wechselkurs
Der Dong hat im internationalen Vergleich einen relativ niedrigen Wert. 1 Euro entspricht je nach Wechselkurs etwa 25.000 bis 27.000 Dong und 1 US-Dollar liegt meist bei rund 23.000 bis 25.000 Dong (Stand: 2025). Dadurch sind die Preise in Vietnam häufig in sehr hohen Zahlen angegeben - zum Beispiel kostet ein Kaffee 30.000 bis 50.000 Dong. Der Wechselkurs des Dong wird von der Staatsbank von Vietnam (Ngan hang Nha nuoc Viet Nam) gesteuert, die eine kontrollierte Wechselkurspolitik betreibt. Ziel ist es, die Währung stabil zu halten, Exporte zu fördern und Inflation zu begrenzen.
Zukunft und Digitalisierung
In den letzten Jahren hat Vietnam begonnen, digitale Zahlungsformen zu fördern. Mobile Banking, QR-Codes und E-Wallets wie Momo, ZaloPay oder ViettelPay werden besonders in den Städten immer beliebter. Langfristig plant die Regierung, bargeldlose Zahlungen zu erweitern, gleichzeitig aber die Stabilität des Dong zu sichern.
Insgesamt spiegelt der vietnamesische Dong die wirtschaftliche Entwicklung und Modernisierung des Landes wider - von einer Agrar- und Nachkriegsgesellschaft hin zu einer dynamischen, aufstrebenden Wirtschaftsnation in Südostasien.
